Immobilien-Investments als Rechtsanwalt.
von Sebastian Sauer
Unser heutiger Interviewpartner ist Helmut Schneider. Er ist Fachanwalt für Verkehrsrecht und Strafrecht und war von 1986 bis 2019 Partner der Kaiserslauterner und Landstuhler Kanzlei Raab, Schneider, Emrich-Ventulett. Zudem war er stv. Vorsitzender des Fachauschusses Verkehrsrecht der Pfälzischen Rechtsanwaltskammer und engagierte sich aktiv in der Qualifizierung jüngerer Rechtsanwälte. Seit 2019 ist er zwar formal im Ruhestand, ist jedoch weiterhin stark in der Kanzlei eingebunden.
Mit ihm sprechen wir unter anderem über das Thema Altersvorsorge als Rechtsanwalt und darüber, wie er seine Immobilien-Investitionen angegangen ist.
Helmut Schneider bleibt selbst nach seiner aktiven Zeit der Anwaltskanzlei sehr verbunden.
Sebastian: Hallo Helmut, schön, dass wir dich heute als Interviewpartner begrüßen können.
Helmut: Hallo Sebastian. Sehr gern. Ich bin schon gespannt auf unser Gespräch.
Sebastian: Super. Lass uns gern direkt ins Interview einsteigen. Hintergründe zu deiner Person werden wir in einem Intro-Text vorstellen. Was mich zu Beginn interessiert: Wie sieht eigentlich dein Alltag als Rechtsanwalt aus? Ist dieser typisch für einen Rechtsanwalt?
Helmut: Da gibt es keinen typischen Tagesablauf. Mit unserer Kanzlei arbeiten wir eher „im Feld“. Das heißt, es gibt Außentermine, Gerichtstermine oder dringende Mandantengespräche. Gerade im Verkehrsrecht kommen Aufträge oft sehr plötzlich und akut rein.
In den letzten Monaten war es tatsächlich etwas ruhiger. Es gab beispielsweise weniger Menschen, die betrunken Auto gefahren sind. Das hat auch weniger Unfälle und gleichzeitig weniger Straftatbestände nach sich gezogen.
In Großkanzleien, wo häufiger „im stillen Kämmerlein“ sehr umfangreiche Vertragswerke ausgearbeitet werden, ist der Alltag sicher gleichförmiger und planbarer.
Sebastian: Ok. Somit hängt das sicherlich stark von der eigenen Struktur und vom eigenen Fachgebiet ab. Allerdings hört es sich so an, als seist du enorm fremdbestimmt.
Helmut: Ja, das ist absolut so. Man muss sich sehr stark nach der Zeit der anderen Leute richten. Beispielsweise nach der Zeit der Mandanten oder nach Gerichtsterminen, die mit vielen Parteien abgestimmt werden müssen. Letztlich war es in der Vergangenheit so, dass hauptsächlich meine Sekretärin meinen Tagesablauf geplant hat. Wenn ich ein bestimmtes Zeitfenster nicht ausdrücklich geblockt hatte, dann konnte dieses jederzeit verplant werden.
Generell ist das Themenfeld Verkehrsrecht anders als eine Vertragsgestaltung fast immer ein sehr dringliches. Ein Unfall oder eine Polizeikontrolle kann jederzeit passieren.
Sebastian: Da du schon ein paar Jahre dabei bist…kannst du aus deinen Erfahrungen heraus berichten, wie sich der Beruf des Rechtsanwaltes in den letzten Jahren gewandelt hat?
Helmut: Der Beruf des Rechtsanwaltes hat sich enorm gewandelt. Vor 30 Jahren hatte der Rechtsanwalt eher den Status, dass es eine Audienz gab. Heute ist der Rechtsanwalt in der Regel eher Dienstleister, der seine Kunden mit guter Betreuung zufriedenstellt.
Wir machen mit unserer Kanzlei keine überregionalen Spezialthemen, sondern decken eher nahezu alle Alltagsthemen ab. Dies sind beispielsweise Verkehrsrecht, Strafrecht, Scheidungsrecht, Erbrecht, Mietrecht etc. Bei unserer Kanzlei kommen schätzungsweise über 80% über Empfehlungen zu uns. Da ist der Faktor Kundenzufriedenheit absolut das Wichtigste.
Auch kommen fast alle Kunden aus der Umgebung. Du warst als Mandant eher die Ausnahme als mal jemand in Koblenz mit einem Auto in ein Mietshaus von dir gefahren ist.
Das haben wir dann ja auch gut hinbekommen.
Sebastian: Ja, das hat auch aus der Ferne wunderbar funktioniert. Was macht deiner Meinung nach einen guten Rechtsanwalt aus?
Helmut: Ein guter Rechtsanwalt sollte Biss und Beharrlichkeit haben. ABER er sollte auch erkennen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, eine Klage zurückzuziehen und wann er versuchen sollte, mit der Gegenseite eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Dazu gehört die Fähigkeit, eine gute Menschenkenntnis zu haben und Personen gut einschätzen zu können.
Zudem sollte er lernen, die Probleme aus den Fällen nicht mit nach Hause zu nehmen. Es gibt viele Kollegen, die das nicht schaffen.
Sebastian: Viele Rechtsanwälte sind ja keine Angestellten, sondern Unternehmer. Wie sieht es da bei der Altersvorsorge aus? Wie funktioniert das?
Helmut: Bei Rechtsanwälten gibt es ein eigenes System. Eine Pflichtversicherung, in die sowohl angestellte als auch selbständige Rechtsanwälte einzahlen.
Mit Einzahlung des Höchstbetrages vor Rentenbeginn kommt man dabei auf eine sehr auskömmliche Rente. Es gibt jedoch auch einige Kollegen, die nur eine Rente erhalten, mit der man zwar gut zurechtkommt- mit der man aber keine Bäume ausreißen kann.
Vorteil ist auch, dass man im Rentenalter ohne Abzüge in unbegrenzter Höhe Hinzuverdienste generieren kann. Dies nutzen viele Kollegen. Man geht ja einer geistigen Tätigkeit nach, der man auch im Alter noch nachkommen kann. Das tue auch ich. Letztlich: ich mache das gern und was soll ich denn sonst machen. Zu meiner Frau habe ich auch schon gesagt, dass ich das lieber mache als mir Hobbies zu suchen, die mir keinen Spaß machen! Ich habe keine Muße, mit Gartenarbeit oder mit dem Schach anzufangen.
Sebastian: Vielen Dank für deine Einblicke. Das hört sich so an als sei zwar ein Mindestmaß an Absicherung gegeben. Allerdings scheint es viele Rechtsanwälte zu geben, die sich zur Erhaltung des Lebensstandards zusätzlich selbst um Ihre Altersvorsorge kümmern sollten.
Helmut: Ja, absolut. Nur ein geringer Teil v.a. der angestellten Anwälte verdient wie in Serien oft suggeriert ein 6-stelliges Jahresgehalt. In Großkanzleien werden junge Anwälte, die das verdienen, oft auch fast ausgebeutet und es wird erwartet, dass grob 18 Stunden pro Tag gearbeitet wird. Dennoch kommen nur die wenigsten dort hin. Es wird hierbei in der Regel ein Prädikatsexamen oder eine Promotion erwartet.
Der Großteil der Anwälte verdient ein auskömmliches Gehalt, sollte sich jedoch zusätzlich um die Altersvorsorge kümmern.
Sebastian: Hier können wir die Brücke zu unserem Thema Immobilien-Investment schlagen. Sind Immobilien-Investitionen für Rechtsanwälte ein sehr präsentes und relevantes Thema?
Helmut: Ja, absolut. Es ist auf jeden Fall ein sehr großes Thema. Wie will man sein Geld denn sonst noch investieren? Außer vielleicht in Aktien. Wobei ich Immobilien durch den Kredithebel für weitaus attraktiver halte.
Sebastian: Du hast ja auch selbst Immobilien-Investitionen getätigt. Wie bist du dabei vorgegangen und wie ist es verlaufen?
Helmut: Als ich die Entscheidung getroffen hatte, habe ich zuerst in Immobilienscout gesurft, um einen ungefähren Überblick darüber zu bekommen, was so angeboten wird. Das war nicht so zielführend. Die länger dort stehenden Objekte waren eher eine Resterampe, die niemand so recht wollte.
Und wenn mal was aus meiner Sicht Interessantes dabei war, dann habe ich auch häufiger nach Besichtigungen und Unterlagenprüfung nicht den Zuschlag erhalten oder es kam direkt zu Bieterwettkämpfen.
Für mich war es unabhängig davon auch schwer, zu filtern, was ein gutes Angebot ist und was nicht.
Dann habe ich Immobilienmakler vor Ort angesprochen und mitgeteilt, was ich suche. Da war ich aber bei weitem nicht der Einzige und somit war ich bei denen auch nicht priorisiert und es wurde dann ja nur das angeboten, was bei dem Makler rein zufällig in die Vermarktung kam. Nicht das, was für mich passend gewesen wäre. Aufgegeben habe ich jedoch nicht ganz.
Über meinen Steuerberater habe ich einen Kontakt zu einer Finanzgesellschaft erhalten, die Neubau-Immobilien verkauft hat.
Da Immobilien nicht mein Kerngeschäft sind und da ich einfach nicht die Zeit hatte, mich über einen langen Zeitraum intensivst um die Akquise zu kümmern, war das für mich passend. Das Vorhaben war definitiv nicht auf Optimierung ausgelegt. Mir war dabei bewusst, dass es sich bei der Neubau-Immobilie nicht um das beste Preis-Leistungsverhältnis am Markt handelte. Dennoch war das weitaus besser als wenn ich nichts gemacht hätte.
Sebastian: Das sind interessante Einblicke. Du beschreibst damit einen sehr typischen Verlauf, den viele unserer Kunden im Vorfeld ziemlich genau so durchlaufen haben.
Welche Ziele hast du eigentlich mit den Immobilien-Investitionen verfolgt?
Helmut: Zu Beginn hatte ich das Ziel, mein Geld werterhaltend anzulegen. Je mehr ich verstanden habe, wie das System „Vermietete Immobilie“ funktioniert, desto mehr kam auch das Ziel des aktiven Geld-Verdienens hinzu.
Sebastian: Was würdest du im Nachhinein anders machen?
Helmut: Hätte ich eure Dienstleistung von PREIV zu dieser Zeit schon gekannt, hätte ich das vermutlich in Anspruch genommen. Dann wären meine Unsicherheit und mein Zeitmangel nicht mehr das Problem gewesen, ich hätte mich sicherer gefühlt und wir hätten das Vorhaben auf Optimierung auslegen können. Dann wären die Investments sicherlich noch lohnender geworden.
Was ich zudem in der Sache anders gemacht hätte, ist, dass ich eher auch Mehrfamilienhäuser gekauft hätte, bei denen ich alles bestimmen und entwickeln kann. Ich habe mich nur um Eigentumswohnungen gekümmert. Der Grundgedanke dabei war, dass sich Eigentumswohnungen im Erbfall leichter auf die Kinder verteilen lassen.
Sebastian: Vielen Dank für dein Vertrauen. Ich bin sicher, dass wir deine Immobilientransaktionen besser umgesetzt hätten (schmunzelt).
Was mich noch interessiert: hattest du bei deinen Käufen zu Beginn Ängste und Hürden? Wie hat sich das für dich angefühlt?
Helmut: Ängste hatte ich tatsächlich kaum. Mir war zwar bewusst, dass ich kein Immobilien-Experte bin und dass es sein kann, dass ich etwas Wichtiges übersehe. Allerdings wusste ich, dass ich auch einen worst-case hätte abfedern können. Größere Unsicherheit hatte ich tatsächlich nur vor langer Zeit beim Kauf meines Eigenheims. Da hatte ich auch Respekt vor den großen Zahlen. Das hat sich dann aber nach und nach gelegt und ich habe verstanden, dass eine Immobilie ja nicht 0 Euro wert sein wird. Dass ich maximal mit einem überschaubaren Betrag im Feuer stehe. Auch wusste ich dann aus der Praxis, was auf mich zukommt. Nach dem ersten Rantasten habe ich mir dann auch mehr zugetraut.
Die weiteren Investitionen haben sich dann sehr gut und entspannt angefühlt.
Sebastian: Helmut. Herzlichen Dank für deine interessanten Einblicke. Ich wünsche dir zum Abschluss unseres Interviews nochmal alles Gute bei deinen weiteren Tätigkeiten. Wenn du nicht Anwalt für Verkehrsrecht wärst, dann würde ich dir gern noch ein Glas Wein anbieten.
Helmut: Das lasse ich gerade nach der Ankündigung lieber sein (lacht). An einem anderen Tag jedoch sehr gern ein kühles Bier. Herzlichen Dank für deine Einladung.
Ihr PREIV-Immobilien-Investment Team
Zum Schluss:
- Sie interessieren sich für das Thema Immobilien-Investment?
- Sie spielen schon länger mit dem Gedanken in Immobilien zu investieren?
- Oder Sie haben ein konkretes Anliegen zum Thema Immobilien-Investment?
➜ Dann vereinbaren Sie gerne ein kostenloses Beratungsgespräch mit unserem Investoren-Team und wir finden gemeinsam heraus, an welchem Punkt Sie beim Thema Immobilien-Investment genau stehen und wie wir Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen können.