Wie haben sich die Immobilienpreise in Deutschland im europäischen Vergleich entwickelt?

Der Status Quo: Die Preise für Wohnimmobilien im 2. Quartal 2021 sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um +10,9 % gestiegen. Das berichtet das statistische Bundesamt am 24.09.2021.
Dies ist der größte Preisanstieg bei den Wohnimmobilientransaktionen seit dem Jahr 2000.

Die Medien wie bspw. die Tagesschau (vgl. 24.09.21) titulieren: “Die Immobilienpreise steigen rasant.”
Dadurch wird (wie so oft in den deutschen Medien) das Bild einer Überhitzung des Immobilien-Marktes erzeugt.

Dass die angebliche Überhitzung des Marktes laut renommierten Volkswirten und Experten bereits 2012 schon stattgefunden haben soll, jedoch nicht der Wahrheit entsprochen hat, haben wir schon in einem vorherigen Beitrag aufgezeigt. 

Stattdessen könnte die Überschrift in den Medien auch lauten: “Immobilienpreise in Deutschland steigen im Vergleich zu den anderen EU-Ländern nur mäßig an.”
Denn bspw. die Immobilienpreise in Polen, Estland, Tschechien, Luxemburg, den Niederlanden etc. sind im Zeitraum von Q4 2018 bis Q1 2021 stärker gestiegen als in Deutschland.

Doch eine solche Überschrift erleben wir in den deutschen Medien eher seltener.

Transparent nachzuvollziehen sind die Zahlen auch beim statistischen Amt der europäischen Union unter dem folgenden Link: https://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=prc_hpi_q&lang=de

Unsere Schlussfolgerung: Durch die Einschätzung der renommierten inländischen Experten erleben wir eine Verzerrung der Wahrnehmung bei der dynamischen Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland. Es lohnt daher, öfters die europäische Perspektive einzunehmen, um eine objektive Einschätzung des Immobilienmarktes in Deutschland zu erhalten.